Projektbeschreibung

Im Sommer 2005 trafen wir uns mit Vertretern der Kirchengemeinde Holm-Seppensen (Lüneburger Heide), um uns die Kirche anzusehen und etwas über die Wünsche und Ideen der Gemeinde zu erfahren. Die Anforderungen an die Umgestaltung waren sehr komplex, denn die Kirche in Holm-Seppensen war ein typischer Bau aus den 60er/70er Jahren. Die kubischen, verklinkerten Formen mit Flachdach gaben das Gebäude kaum als Kirchenbau zu erkennen. Innen wirkte alles sehr dunkel, fast bedrückend. Der Altar stand vor der Westwand, die kein Fenster besaß. Unsere wichtigsten Aufgaben sahen wir daher darin, den Raum heller und freundlicher zu gestalten, das religišse Zentrum (Altarbereich/Prinzipalien) wieder neu zu betonen und durch besondere Gestaltung seine Wichtigkeit hervorzuheben.

Im Zuge des gesamten Umbaus der Kirche planten wir ein großes Fenster im Westgiebel. Durch das neu aufgesetzte Satteldach wurde der Raum wesentlich höher und „luftiger“, die Wände hielten wir sehr hell (fast weiß), die Dachschrägen tönten wir etwas dunkler ab, damit das hohe Dach nicht noch mehr „abhebt“. Als Kontrast zu den hellen Tönen verlaufen kräftige hellblaue Streifen über die Dachflächen – das Blau des Himmels. Weiterhin verlaufen zwei breitere blaue Streifen einmal komplett durch den gesamten Raum über die Dachschrägen und den Westgiebel, wie ein langes umschließendes fast endlos wirkendes Himmelsband. Im Fenster hingegen kommen gelbe Glasstreifen zum Einsatz, welche nach unten immer heller werden – ein Lichtstrahl, der sich im Himmelsblau bricht und in einem klaren Weiß auflöst.

Die Prinzipalien (Sakralmöbel) in ihrem dunklen Nussbaum/Eichenholz stehen mit ihrem großen Volumen schwer und erdverbunden vor der Westwand. Um den Prinzipalien trotzdem eine gewisse Leichtigkeit zu verleihen, entwarfen wir sie asymmetrisch, wodurch sie bei aller Geradlinigkeit doch fast etwas Spielerisches erhalten. Eine gläserne Trennwand zwischen Kirchensaal und Gemeinderaum lässt das Tageslicht direkt bis in den Kirchsaal scheinen, verhindert aber (durch eine dezente Glasgestaltung) einen direkten Durchblick.

Uns war wichtig einen hellen sakralen Raum zu schaffen, der optisch zusammengehört, in dem alles eine Einheit bildet und dessen geistiges Zentrum trotzdem klar definiert und betont wird.

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